Beliebheit (1 Woche) Beliebheit (1 Monat) Beliebheit (1 Jahr)
Der Gescheitere gibt nach! Ein unsterbliches Wort. Es begründet die Weltherrschaft der Dummheit.
Wenn eine Frau sagt »Jeder«, meint sie: jedermann. Wenn ein Mann sagt »Jeder«, meint er: Jeder Mann.
Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann.
Wenn die Missgunst aufhören muss, fremdes Verdienst zu leugnen, fängt sie an, es zu ignorieren.
Unseren schlechten Eigenschaften gegenüber gibt es nur ewigen Kampf oder schimpflichen Frieden.
Vertrauensselig — ein schönes Wort. Vertrauen macht selig den, der es hat, und den, der es einflößt.
Nichts ist schwerer, als den gelten zu lassen, der uns nicht gelten läßt.
Die uns gespendete Liebe, die wir nicht als Segen und Glück empfinden, empfinden wir als eine Last.
In der großen Welt gefällt nichts so sehr wie die Gleichgültigkeit dagegen, ob man ihr gefällt.
Edle Menschen sehen ihren geistigen wie ihren materiellen Reichtum als ein anvertrautes Gut an.
Das Tüttelchen Wahrheit, das in mancher Lüge enthalten ist, das macht sie furchtbar.
Ein wahrer Freund trägt mehr zu unserem Glück bei als tausend Feinde zu unserem Unglück.
Wenn man das Leben als eine Aufgabe betrachtet, dann vermag man es immer zu ertragen.
Nichts macht uns feiger und gewissenloser als der Wunsch, von allen Menschen geliebt zu werden.
Wirklich gute Freunde sind Menschen, die uns ganz genau kennen, und trotzdem zu uns halten.
Jeder Mensch hat ein Brett vor dem Kopf - es kommt nur auf die Entfernung an.
An groß angelegte Menschen denkt sichs gut, mit fein angelegten Menschen lebt sichs gut.
Die Reue treibt den Schwachen zur Verzweiflung und macht den Starken zum Heiligen.
Manche Leute wären frei, wenn sie zu dem Bewusstsein ihrer Freiheit kommen könnten.
Sagen, was man denkt, ist manchmal die größte Torheit und manchmal — die größte Kunst.
Misstraue deinem Urteil, sobald du darin den Schatten eines persönlichen Motivs entdecken kannst.
Alles wird uns heimgezahlt, wenn auch nicht von denen, welchen wir geborgt haben.
Über das Kommen mancher Leute tröstet uns nichts als die Hoffnung auf ihr Gehen.
Es findet nicht nur jeder Odysseus seinen Homer, sondern auch jeder Mohammed seine Chadidscha.
Der Schmerz ist der große Lehrer der Menschen. Unter seinem Hauche entfalten sich die Seelen.
Der wahre Zweck eines Buches ist, den Geist hinterrücks zum eigenen Denken zu verleiten.
Ein armer wohltätiger Mensch kann sich manchmal reich fühlen, ein geiziger Krösus nie.
Das Erfundene kann vervollkommnet, das Geschaffene nur nachgeahmt werden.
Wenn zwei brave Menschen über Grundsätze streiten, haben immer beide recht.
Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.
Die Gewohnheit ist langlebiger als die Liebe und überwindet manchmal sogar die Verachtung.
Wer sich seiner eigenen Kindheit nicht mehr deutlich erinnert, ist ein schlechter Erzieher.
Man darf anders denken als seine Zeit, aber man darf sich nicht anders kleiden.
Die Menschen, bei denen Verstand und Gemüt sich die Waage halten, gelangen spät zur Reife.
Nichts Besseres kann der Künstler sich wünschen als grobe Freunde und höfliche Feinde.
Nächstenliebe lebt mit tausend Seelen, Egoismus mit einer einzigen, und die ist erbärmlich.
Am Ziele deiner Wünsche wirst du jedenfalls eines vermissen: dein Wandern zum Ziel.
Der Gescheitere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.
Wenn man nicht aufhören will, die Menschen zu lieben, darf man nicht aufhören, ihnen Gutes zu tun.
Die Skizze sagt uns oft mehr als das ausgeführte Kunstwerk, weil sie uns zum Mitarbeiter macht.
Die Moral, die gut genug war für unsere Väter, ist nicht gut genug für unsere Kinder.
Der sich gar zu leicht bereit findet, seine Fehler einzusehen, ist selten der Besserung fähig.
Was nennen die Menschen am liebsten dumm? Das Gescheite, das sie nicht verstehen.
Nicht, was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus.
Je kleiner das Sandkörnlein ist, desto sicherer hält es sich für den Mittelpunkt der Welt.
Auch in dem elendesten Dasein gibt es ein Häkchen, an das ein Faden des Heils sich anknüpfen ließe.
Hüte dich vor der Tugend, die zu besitzen ein Mensch von sich selber rühmt.
Ehen werden im Himmel geschlossen, aber dass sie gut geraten, darauf wird dort nicht gesehen.
Soweit die Erde Himmel sein kann, soweit ist sie es in einer glücklichen Ehe.
Je ungebildeter ein Mensch, desto schneller ist er mit einer Ausrede fertig.
Selbst der bescheidenste Mensch hält mehr von sich, als sein bester Freund von ihm hält.
Was uns an der sichtbaren Schönheit entzückt, ist ewig nur die unsichtbare.
Der herbste Tadel lässt sich ertragen, wenn man fühlt, dass der Tadelnde lieber loben würde.
Wie teuer du eine schöne Illusion auch bezahltest, du hast doch einen guten Handel gemacht.
Man muss schon etwas wissen, um verbergen zu können, dass man nichts weiß.
Die Großmut ist nicht immer am rechten Platz, der Geiz aber ist immer am unrechten.
Die jetzigen Menschen sind zum Tadeln geboren. Vom ganzen Achilles sehen sie nur die Ferse.
Der Arbeiter soll seine Pflicht tun, der Arbeitgeber soll mehr tun als seine Pflicht.
Es gibt leider nicht sehr viele Eltern, deren Umgang für ihre Kinder wirklich ein Segen ist.
Dass so viel Ungezogenheit gut durch die Welt kommt, daran ist die Wohlerzogenheit schuld.
Der Philosoph zieht seine Schlüsse; der Poet muss die seinen entstehen lassen.
Eiserne Ausdauer und klaglose Entsagung sind die zwei äußersten Pole der menschlichen Kraft.
Das Gefühl schuldiger Dankbarkeit ist eine Last, die nur starke Seelen zu ertragen vermögen
Man bleibt jung, solange man noch lernen, neue Gewohnheiten annehmen und Widerspruch ertragen kann.
Die größte Nachsicht mit einem Menschen entspringt aus der Verzweiflung an ihm.
Was ein Mensch glaubt und woran er zweifelt, ist gleich bezeichnend für die Stärke seines Geistes.
Das meiste haben wir gewöhnlich in der Zeit getan, in der wir meinten, zu wenig zu tun.
Der kleinste Hügel vermag uns die Aussicht auf einen Chimborazo zu verdecken.
Wenn die Neugier sich auf ernsthafte Dinge richtet, dann nennt man sie Wissensdrang.
Alle anderen Enttäuschungen sind gering im Vergleich zu denen, die wir an uns selbst erleben.
Nichts wird so oft unwiederbringlich versäumt wie eine Gelegenheit, die sich täglich bietet.
Was noch zu leisten ist, das bedenke; was du schon geleistet hast, das vergiss.
Wir entschuldigen nichts so leicht wie Torheiten, die uns zuliebe begangen wurden.
Es ist keine Sünde, ein Dummkopf zu sein, aber die größten Sünden werden von Dummköpfen begangen.
Ein einziges Wort verrät uns manchmal die Tiefe eines Gemüts, die Gewalt eines Geistes.
Der Geist einer Sprache offenbart sich am deutlichsten in ihren unübersetzbaren Worten.
Der Gläubige, der nie gezweifelt hat, wird schwerlich einen Zweifler bekehren.
Wer in die Öffentlichkeit tritt, hat keine Nachsicht zu erwarten und keine zu fordern.
Zwischen Können und Tun liegt ein Meer und auf seinem Grunde gar oft die gescheiterte Willenskraft.
Man hat einen zu guten oder einen zu schlechten Ruf; nur den Ruf hat man nicht, den man verdient.
Gleichgültigkeit jeder Art ist verwerflich, sogar die Gleichgültigkeit gegen uns selbst.
Wir werden vom Schicksal hart oder weich geklopft; es kommt auf das Material an.
Ich bereue nichts, sagt der Übermut, ich werde nichts bereuen, die Unerfahrenheit.
In der Fähigkeit, einen edlen Wunsch intensiv und heiß zu nähren, liegt etwas wie Erfüllung.
Andere neidlos Erfolge erringen sehen, nach denen man selbst strebt, ist Größe.
Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt.
Wenn der Kunst kein Tempel mehr offen steht, dann flüchtet sie in die Werkstatt.
Das Motiv einer guten Handlung ist manchmal nichts anderes als zur rechten Zeit eingetretene Reue.
Sich von einem ungerechten Verdacht reinigen wollen ist entweder überflüssig oder vergeblich.
Künstler haben gewöhnlich die Meinung von uns, die wir von ihren Werken haben.
Die Gedankenlosigkeit hat mehr ehrliche Namen zugrunde gerichtet als die Bosheit.
Das unfehlbare Mittel, Autorität über die Menschen zu gewinnen, ist, sich ihnen nützlich zu machen.
Die Heiterkeit des Unglücklichen ist oft rührender als seine rührendste Klage.
Die Ambrosia der früheren Jahrhunderte ist das tägliche Brot der späteren.
Es gehört weniger Mut dazu, der allein Tadelnde als der allein Lobende zu sein.
Es hat noch niemand etwas Ordentliches geleistet, der nicht etwas Außerordentliches leisten wollte.
Die größte Gleichmacherin ist die Höflichkeit; durch sie werden alle Standesunterschiede aufgehoben.
Am unbarmherzigsten im Urteil über fremde Kunstleistungen sind die Frauen mittelmäßiger Künstler.
Wir sollen immer verzeihen, dem Reuigen um seinetwillen, dem Reuelosen um unsertwillen.
Ein böser Mensch vermag leichter einen guten als ein guter einen bösen Vorsatz auszuführen.
Wohlerzogene Menschen sprechen in Gesellschaft weder vom Wetter noch von der Religion.
Sag etwas, das sich von selbst versteht, zum ersten Mal, und du bist unsterblich.
Wer in Gegenwart von Kindern spottet oder lügt, begeht ein todeswürdiges Verbrechen.
Lieber von einer Hand, die wir nicht drücken möchten, geschlagen, als von ihr gestreichelt werden.
Auch die Tugend ist eine Kunst, und auch ihre Anhänger teilen sich in Ausübende und bloße Liebhaber
Wir sind leicht bereit, uns selbst zu tadeln, unter der Bedingung, dass niemand einstimmt.
Auch der ungewöhnlichste Mensch ist gehalten, seine ganz gewöhnliche Schuldigkeit zu tun.
Ob es in dieser Welt Sich wirklich so verhält, Dafür kann ich nicht steh'n; - Ich hab es so geseh'n.
Ein Blitz vom Himmel — dem steh ich! Eine Schaufel voll Kehricht — der weich ich aus!
Die Sittlichkeit verfeinert die Sitte und die Sitte wiederum die Sittlichkeit.
Der sich keine Annehmlichkeit versagen kann, wird sich nie ein Glück erobern.
Es gibt keine schüchternen Lehrlinge mehr, es gibt nur noch schüchterne Meister.
Die Sehenden sind es nicht, die sich für sehend halten, immer nur die Blinden.
Nichts lernen wir so spät und verlernen wir so früh, als zugeben, dass wir unrecht haben.
Der Mittelmäßige fühlt sich dem Ausgezeichneten gegenüber immer im Zustande der Notwehr.
Was ein Kind tut, soll nicht als eine Handlung, sondern als ein Symptom aufgefasst werden.
So manches können wir anderen zuliebe tun; unsere Schuldigkeit tun wir immer nur uns selbst zuliebe.
In einem guten Buche stehen mehr Wahrheiten, als sein Verfasser hineinzuschreiben meinte.